Ein Kreuzsymbol Augusta Krankenhaus Düsseldorf

Kardio-CT

Mit der Einführung der Mehrschichtspiralcomputertomografie lassen sich erstmals das Herz und die Herzkranzgefäße mit sehr dünnen Schichten ohne störende Bewegungsartefakte darstellen. Die Untersuchung des Calcium-Scores hat sich zur Klärung von […]

COMPUTERTOMOGRAFIE DES HERZENS UND DER HERZKRANZGEFÄSSE

Beitragsbild Computertomografie 01 Beitragsbild Computertomografie 02

Die Kardio-CT Untersuchung ermöglicht eine nicht-invasive Darstellung der Herzkranzgefäße wie aber auch von Bypassgefäßen und kann eine Herzkatheteruntersuchung ersparen.

Mit der Einführung der Mehrschichtspiralcomputertomografie lassen sich erstmals das Herz und die Herzkranzgefäße mit sehr dünnen Schichten ohne störende Bewegungsartefakte darstellen. Die Untersuchung des Calcium-Scores hat sich zur Klärung von atypischen Thoraxschmerzen oder zur Risikobeurteilung und Verlaufskontrolle bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung bewährt. Aktuelle Studien haben diese Technik auch erfolgreich zur Kontrolle einer medikamentösen Therapie, z. B. mit Lipidsenkern, eingesetzt. Der Calcium-Score kann mittels Mehrzeilen-CT sicher und reproduzierbar bestimmt werden. Eine vermehrte Kalzifikation der Koronararterien ist ein indirekter Hinweis für das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung. Je höher der Calcium-Score ist, desto wahrscheinlicher ist das Vorliegen einer stenosierenden koronaren Herzerkrankung. Kalzifikationen finden sowohl in der Gefäßwand als auch in einem arteriosklerotischen Plaque statt. Dabei korreliert jedoch die Größe der Kalzifikationen nicht mit dem verbleibenden Gefäßlumen, wohl aber mit der Größe der Plaquelast. Dennoch kann eine stenosierende koronare Herzerkrankung nur durch eine selektive Darstellung der Herzkranzarterien sicher beurteilt werden. Das Fehlen einer Kalzifikation schließt in 95 % das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung aus.

In 5 % finden sich Gefäßlumeneinengungen bis zu 70 % ohne Nachweis von Kalzifikationen. Kalzifikationen im Bereich der epikardialen Herzkranzgefäße können aber auch keinen verengenden Charakter haben, da sie sich nur auf die Gefäßwand und nicht das Gefäßlumen beziehen können. Bei Patienten mit einer geringen Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung stellt das CT eine wichtige ergänzende Zusatzinformation dar und erspart heutzutage vielen Menschen die invasive Herzkatheteruntersuchung. Im Falle einer verstärkten Kalzifikation der Koronararterien sollte eine ergänzende Belastungsuntersuchung erfolgen. Bei Vorliegen einer hohen Vortestwahrscheinlichkeit empfiehlt sich zur Ersparnis der Strahlenbelastung eine direkte Herzkatheteruntersuchung zur weiteren Diagnostik. Durch die intravenöse Kontrastmittelgabe gelingt es, den gesamten Koronarbaum einschließlich koronarer Bypässe darzustellen. Es zeichnet sich dabei ab, dass mit moderner 64-Zeilen-Computertomografie in zunehmendem Maße eine verlässliche Aussage erzielt werden kann. Weiterhin lassen sich durch diese Technik verschiedene Arten von Koronarplaques, z. B. harte oder weiche Plaques, unterscheiden.

ABLAUF DER MEHRZEILENCOMPUTERTOMOGRAFIE DES HERZENS

Vor der CT-Untersuchung des Herzens werden am Brustkorb EKG-Elektroden angebracht. Vor und während der Untersuchung wird ein EKG aufgezeichnet. Für die CT-Angiografie wird ein jodhaltiges Kontrastmittel in eine Vene am Arm gespritzt. Dadurch werden die Herzkranzgefäße auf dem Bild besser sichtbar. Bei einer bekannten Jodallergie, einer Überfunktion der Schilddrüse oder einer Nierenfunktionsstörung muss im Einzelfall entschieden werden, ob die Untersuchung dennoch erfolgen kann. Für die Untersuchung muss der Patient etwa 15 Sekunden die Luft anhalten und ruhig liegen bleiben. Die eigentliche Untersuchung findet während einer Atemanhaltephase statt, damit auf dem Bild keine Unschärfen durch Bewegung des Brustkorbs entstehen. Während die Aufnahmen entstehen, bewegt sich der Untersuchungstisch langsam durch die Öffnung des Computertomografen. So kann das Gerät die unterschiedlichen Schichten lückenlos aufnehmen. Während der laufenden Untersuchung wird der Patient über ein Sichtfenster und eine Sprechanlage überwacht.

FÜR WEN KANN EINE KARDIO-CT-UNTERSUCHUNG SINNVOLL SEIN?

Infrage kommt eine Kardio-CT-Untersuchung für Männer und Frauen über
40 Jahre, die zwar keine typischen Symptome einer KHK zeigen, bei denen aber durch den Hausarzt, Internisten oder Kardiologen ein entsprechendes Risikoprofil festgestellt wurde. Zudem bietet sich die Untersuchung während einer medikamentösen Therapie oder nach einer Bypass-Operation zur Kontrolle an.

WIE HOCH IST DIE BELASTUNG FÜR DEN PATIENTEN?

Die Untersuchung ist nur wenig belastend. Es wird lediglich eine venöse Verweilkanüle für das Kontrastmittel benötigt. Die Strahlenbelastung für die Angiografie liegt etwas oberhalb der einer Herzkatheteruntersuchung, benötigt jedoch keinen Zugang zu einer Arterie. Der Patient kann unmittelbar nach der Untersuchung nach Hause gehen und benötigt in der Regel keine weitere ärztliche Überwachung.

INSGESAMT WERDEN DURCH DIE COMPUTERTOMOGRAFIE DES HERZENS ZWEI WESENTLICHE INFORMATIONEN GEWONNEN:

Vorhandensein und Ausprägung einer Kalkablagerung in den Herzkranzgefäßen lassen sich sehr zuverlässig nachweisen und auch mengenmäßig erfassen. Diese Kalkablagerungen sind, dies haben große Studien nachgewiesen, ein ganz empfindliches Kennzeichen selbst für frühe Formen der koronaren Herzerkrankung. Damit können frühzeitig Maßnahmen eingeleitet werden, um vor einem Voranschreiten der Erkrankung oder einem Herzinfarkt zu schützen. Dies ist besonders sinnvoll bei bestimmten Patienten mit vorhandenen kardiovaskulären Risikofaktoren. Die Computertomografie ist also ein schnelles, wenig belastendes Verfahren, um das individuelle Risiko einer koronaren Herzerkrankung zu bestimmen.

Darstellen der Koronararterien. Bei geeigneten Fragestellungen kann die Untersuchung erweitert werden, um die Herzkranzgefäße oder Bypassgefäße darzustellen und Engstellen zu erkennen. Allerdings kann die Untersuchung nicht in allen Fällen Bilder in einer Qualität liefern, die eine Herzkatheteruntersuchung überflüssig machen.