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Lungenhochdruckambulanz

Unter dem Begriff pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck, PH) werden unterschiedliche Erkrankungen des Lungengefäßsystems zusammengefasst, die zu einer krankhaften Verengung der Lungengefäße führen. Durch die krankhafte Verengung der Gefäße steigt der Druck […]

Die Lungenhochdruckambulanz am Augusta-Krankenhaus besteht seit 2012 unter der Leitung von Frau Dr. med. A. Wolf-Pütz und Herrn Prof. Dr. med. Klein.

LUNGENHOCHDRUCK (PULMONALE HYPERTONIE, PH)

Unter dem Begriff pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck, PH) werden unterschiedliche Erkrankungen des Lungengefäßsystems zusammengefasst, die zu einer krankhaften Verengung der Lungengefäße führen. Durch die krankhafte Verengung der Gefäße steigt der Druck in den Lungengefäßen und das rechte Herz wird übermäßig belastet, da es mehr arbeiten muss, um das Blut durch die verengten Lungengefäße in die Lungen zu pumpen. Die Folge eines unbehandelten Lungenhochdrucks ist ein Versagen der rechten Seite des Herzens.
Die Pulmonale Hypertonie ist eine seltene Erkrankung. Man geht davon aus, dass ca. 1% der Bevölkerung betroffen ist. Allerdings steigt die Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung mit dem Alter, so dass ca. 10% der Bevölkerung > 65 Jahre an einem Lungenhochdruck leiden.

Die ersten Symptome des Lungenhochdrucks sind Atemnot bei Belastung, rasche Erschöpfung und eine abnehmende Leistungsfähigkeit. Später kann es zu Wassereinlagerungen in den Beinen kommen.

Die Pulmonale Hypertonie wird in 5 Gruppen unterteilt:

  1. Pulmonal arterielle Hypertonie (PAH)
  2. Pulmonale Hypertonie infolge einer Linksherzerkrankung
  3. Pulmonale Hypertonie infolge einer Lungenerkrankung
  4. Pulmonale Hypertonie als Folge einer oder mehrerer Lungenembolien
  5. Pulmonale Hypertonie mit multikaktoriellem Mechanismus

Die Aufgabe der Ärzte ist es herauszufinden, an welcher Form des Lungenhochdrucks die Patient:innen erkrankt sind. Für die Diagnosestellung sind einige Untersuchungen notwendig. Bei der Erstvorstellung in unserer Lungenhochdruckambulanz werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Körperliche Untersuchung
  • EKG
  • Blutentnahme mit speziellen Parametern, die auf einen Lungenhochdruck hindeuten können
  • Ultraschalluntersuchung des Herzens
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums mit Beurteilung der Gefäße, die zum Herzen hinführen (untere Hohlvene)
  • Röntgen der Lunge
  • Lungenfunktion
  • 6 Minuten Gehtest mit Blutgasanalyse
  • Spiroergometrie (Belastungsuntersuchung zur Überprüfung der Belastbarkeit der Lunge und des Herzkreislaufsystems)

Sollte sich durch die oben aufgeführten Untersuchungen der Verdacht auf einen Lungenhochdruck bestätigen, so muss eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden (Rechts-Herzkatheter). Nur durch den Rechtsherzkatheter kann die Diagnose Lungenhochdruck definitiv gestellt werden.

In der Rechtsherzkatheteruntersuchung wird ein Katheter über eine Vene in das rechte Herz und weiter in die Lungenstrombahn vorgeschoben. Ziel ist es, die Druckwerte in den rechten Herzhöhlen und in den Lungengefäßen zu messen. Werden erhöhte Druckwerte in den Lungengefäßen (Pulmonalarterien) festgestellt, so kann die Diagnose Lungenhochdruck bestätigt werden. Der normale mittlere Druckwert in der Lungenarterie liegt bei 14 mmHg + 3 mmHg. Steigt dieser Wert auf > 20 mmHg an, so liegt ein Lungenhochdruck vor.

Nach Bestätigung der Diagnose muss eine individuelle Therapie je nach Art des Lungenhochdrucks eingeleitet werden. Im besonderen Fokus steht die sogenannte spezifische Therapie des Lungenhochdrucks, die für die Gruppe 1 (PAH) zugelassen ist. Diese speziellen Medikamente entlasten das rechte Herz, indem sie die Lungengefäße erweitern und das krankhafte Vermehren von Muskel- und Endothelzellen verhindern. Welches Medikament oder welche Kombination von Medikamenten für Sie in Frage kommt, wird anhand der erhobenen Befunde entschieden.

 

Unsere Lungenhochdruckambulanz ist eingebunden in die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV). Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist ein Angebot für Patient:innen mit komplexen, schwer therapierbaren Erkrankungen. Spezialisierte Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen arbeiten dabei in einem Team zusammen und übernehmen gemeinsam und koordiniert die Diagnostik und Therapie. Dies ermöglicht eine optimale Patientenversorgung.