Ein Kreuzsymbol Augusta Krankenhaus Düsseldorf

Therapiemöglichkeiten bei Schilddrüsenerkrankungen

Operationsziel ist es alles krankhafte Gewebe zu entfernen. In der Regel wird dabei mindestens ein Schilddrüsenlappen (Hemithyreoidektomie bzw. Thyreoidektomie) entfernt. Im Falle von bösartigen Tumoren ist es bis auf wenige Ausnahmen kleiner […]

EINGRIFFE AN DER SCHILDDRÜSE

OPERATIONSVERFAHREN

Operationsziel ist es alles krankhafte Gewebe zu entfernen. In der Regel wird dabei mindestens ein Schilddrüsenlappen (Hemithyreoidektomie bzw. Thyreoidektomie) entfernt. Im Falle von bösartigen Tumoren ist es bis auf wenige Ausnahmen kleiner (< 1cm) zufällig entdeckter papillärer Tumore notwendig, die gesamte Schilddrüse mit den regionalen Lymphknoten (Thyreoidektomie und zentrale Lymphdissektion) zu entfernen.

Generell bedarf die Operation großer Erfahrung des operierenden Arztes, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Hierbei handelt es sich zum einen um die Stimmbandnervenverletzung mit nachfolgender Heiserkeit (Recurrensparese), zum anderen um die Entfernung der Nebenschilddrüsen mit nachfolgender Ca 2+ (Calcium) Stoffwechselstörung (Hypocalciämie) und der sich daraus ergebenden Krampfneigung.

Neben der Erfahrung des Schilddrüsenoperateurs helfen technische Hilfsmittel wie Lupenbrille und Nervenstimulatoren die Komplikationsrate gering zu halten, die unter 2% liegen sollte.

NACHBEHANDLUNG

Die Nachbehandlung nach Operationen besteht je nach Resektionsausmaß und Restmenge des verbliebenen Schilddrüsengewebes in der Gabe von Jodid (Kaliumjodid), Jod-Hormonpräparaten (Levothyroxin + Kaliumjodid) oder bei Komplettentfernung lediglich in der Gabe von Hormonen (Levothyroxin) in Patienten angepasster Dosierung. Ziel ist es eine erneute Knotenbildung zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten. Kurzfristige Kontrollen durch den erfahrenen mitbetreuenden Arzt erlauben an Hand der Bestimmung der Hormonwerte (TSH-Wert) eine Feineinstellung der Medikamentengabe.
Bei bösartigen Befunden ist neben der Operation eine Radiojodtherapie notwendig. Eventuell im Blutkreislauf zirkulierende oder in Lymphknoten sich befindende (Mikro-)Metastasen werden durch radioaktiv beladenes Jod zerstört. Die Einnahme von Jodpräparaten bzw. jodhaltigen Lebensmitteln ist bis zum Therapiebeginn zu unterlassen. Dies bedeutet für den Patienten eine starke körperliche Belastung, so dass eine ärztliche Betreuung in dieser Phase unbedingt erfolgen muss.