Ein Kreuzsymbol Augusta Krankenhaus Düsseldorf

Krankheitsbilder

OPERATIVES LEISTUNGSSPEKTRUM

OPERATIVES LEISTUNGSSPEKTRUM

  • Gut- und bösartige Erkrankungen der Lunge (Lungentumoren)
  • Krankhafte Einschränkung der Lungenfunktion (Pneumothorax)
  • Überblähung der Luftbläschen (Lungenemphysem)
  • Gewebemetastasen (Tochtergeschwülste)
  • Erkrankungen des lymphatischen Systems (Thymus)
  • Erkrankungen der Nervenstränge

  • Tumoren des Magens- und der Speiseröhre
  • Krankheiten der Bauchspeicheldrüse
  • Gallensteine
  • Ekrankungen der Leber
  • Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms
  • Leistenbrüche sowie Narben- und Nabelbrüche (Hernienchirurgie)

  • Nebennierenerkrankungen
  • Tumoren und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Die Schilddrüse – lokalisiert im Halsbereich – hat trotz ihrer geringen Größe durch die von ihr gebildeten Hormone großen Einfluss auf viele Stoffwechselprodukte im menschlichen Organismus.

Zentrale Bedeutung kommt dabei dem Jod zu. Dieses Element wird mit der Nahrung zugeführt, im Darm aufgenommen, im Blut zur Schilddrüse transportiert und dort zu Hormonen umgewandelt. Die Hormone werden wiederum ins Blut abgegeben, um im Organismus zu wirken. Je nach Stoffwechsel sprechen wir bei normaler Hormonbildung von einer Euthyreose, bei vermehrter Hormonbildung von Hyperthyreose und zu wenigen Hormonen von Hypothyreose, was zu unterschiedlichen Symptomen wie zum Beispiel Übererregbarkeit oder Antriebsarmut führen kann.

Im Falle eines Hormonmangels versucht die Schilddrüse durch Größenwachstum oder Zellvermehrung diesen Mangel zu kompensieren. Wir sprechen dann bei einer vergrößerten Schilddrüse von einer „Struma“. Genetische und oder degenerative Prozesse können zur Knotenbildung (Struma nodosa bzw. multinodosa) führen, die mit der harmlosen Ultraschalluntersuchung festgestellt werden können und weiter nuclearmedizinisch abgeklärt werden.

Je nach Speicherung des ungefährlichen Radionucleids sprechen wir bei vermehrter Aufnahme von heißen und bei verminderter Aufnahme von kalten Knoten. Kalte Knoten müssen zum Ausschluss eines bösartigen Tumors durch Punktion oder Operation abgeklärt werden. In den seltenen Fällen eines  bösartigen Befundes kann die korrekte Komplettentfernung mit nachfolgender Radiojodtherapie in den allermeisten Fällen (> 95%) zur Heilung führen. Die postoperative Gabe von synthetisch hergestellten Hormonen verhindert dann die unangenehmen Folgen (unter Anderem: Antriebsarmut, Depressivität etc.) der vollständigen Entfernung des Organes.

Die Komplexität dieses kleinen Organes erfordert in den Fällen einer Erkrankung die Erfahrung von mit diesen Krankheitsbildern vertrauten Ärzten, sowohl im konservativen als auch im operativen Fall.

PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG

In der präoperativen Phase ist darauf zu achten, dass möglichst eine Normalfunktion der Schilddrüse (Euthyreose bzw. latente Hyperthyreose) besteht, um intraoperative Komplikationen (zum Beispiel: Herzrhythmusstörungen, vermehrte Blutungsneigung) zu vermeiden. Eine Einstellung der Stoffwechsellage erfolgt in Zusammenarbeit zwischen behandelndem Arzt und Chirurgen. Generell sind alle präoperativen Untersuchungen, die für eine Narkose notwendig sind durch den Hausarzt möglich. Ein Absetzen von blutverdünnenden Medikamenten ist in Absprache mit dem Operateur notwendig. Eine präoperative Halsnasenohrenärztliche (HNO) Untersuchung gibt Auskunft über die Stimmbandfunktion und ist für die Operationsplanung ebenfalls notwendig. Generell ist eine enge Zusammenarbeit der behandelnden Ärzte notwendig.

Therapiemöglichkeiten bei Schilddrüsenerkrankungen

Operationsverfahren:

Operationsziel ist es alles krankhafte Gewebe zu entfernen. In der Regel wird dabei mindestens ein Schilddrüsenlappen (Hemithyreoidektomie bzw. Thyreoidektomie) entfernt. Im Falle von bösartigen Tumoren ist es bis auf wenige Ausnahmen kleiner (< 1cm) zufällig entdeckter papillärer Tumore notwendig, die gesamte Schilddrüse mit den regionalen Lymphknoten (Thyreoidektomie und zentrale Lymphdissektion) zu entfernen.

Generell bedarf die Operation großer Erfahrung des operierenden Arztes, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Hierbei handelt es sich zum einen um die Stimmbandnervenverletzung mit nachfolgender Heiserkeit (Recurrensparese), zum anderen um die Entfernung der Nebenschilddrüsen mit nachfolgender Ca 2+ (Calcium) Stoffwechselstörung (Hypocalciämie) und der sich daraus ergebenden Krampfneigung.

Neben der Erfahrung des Schilddrüsenoperateurs helfen technische Hilfsmittel wie Lupenbrille und Nervenstimulatoren die Komplikationsrate gering zu halten, die unter 2% liegen sollte.

Nachbehandlung:

Die Nachbehandlung nach Operationen besteht je nach Resektionsausmaß und Restmenge des verbliebenen Schilddrüsengewebes in der Gabe von Jodid (Kaliumjodid), Jod-Hormonpräparaten (Levothyroxin + Kaliumjodid) oder bei Komplettentfernung lediglich in der Gabe von Hormonen (Levothyroxin) in Patienten angepasster Dosierung. Ziel ist es eine erneute Knotenbildung zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten. Kurzfristige Kontrollen durch den erfahrenen mitbetreuenden Arzt erlauben an Hand der Bestimmung der Hormonwerte (TSH-Wert) eine Feineinstellung der Medikamentengabe.

Bei bösartigen Befunden ist neben der Operation eine Radiojodtherapie notwendig. Eventuell im Blutkreislauf zirkulierende oder in Lymphknoten sich befindende (Mikro-)Metastasen werden durch radioaktiv beladenes Jod zerstört. Die Einnahme von Jodpräparaten bzw. jodhaltigen Lebensmitteln ist bis zum Therapiebeginn zu unterlassen. Dies bedeutet für den Patienten eine starke körperliche Belastung, so dass eine ärztliche Betreuung in dieser Phase unbedingt erfolgen muss.